Die Kunst, Spalierobstbäume anzubauen, wurde erstmals 1684 von Pater Legendre, einem Mönch aus dem Kloster in Henonville bei Paris, beschrieben. Ihm fiel auf, dass die Blüten der in Spalierform gehaltenen Bäume an den Klostermauern weniger empfindlich gegen Frühlingsfröste sind, weil die Mauern als Wärmespeicher wirken. Zur gleichen Zeit führten die Gärtner von König Ludwig XIV. im neu entstehenden Obst- und Gemüsegarten in Versailles die Praxis des Anbaus von Spalierobstbäumen ein. Dank der flachen Kronen der Bäume, die an der speziell gebauten Mauern des Gartens gezogen wurden, wurde das reifende Obst besser durch das Sonnenlicht beleuchtet, das auch von der Mauer reflektiert wurde. Dies ermöglichte es, hochwertiges Obst für die königliche Tafel zu gewinnen, was im maritimen Klima Nordfrankreichs mit relativ kühlen und regnerischen Sommern nicht einfach war. Im Laufe der Zeit hat sich der Anbau von flach geformten Obstbäumen auch in vielen kleinen Städten und Dörfern Frankreichs durchgesetzt. Von dort ging es nach Deutschland, England,  und in andere für den Obstbaumanbau bekannte Regionen Europas, z.B. nach Südtirol, sowie nach Amerika. Heute erlebt diese etwas in Vergessenheit geratene Gartenkunst ihre Renaissance. Spallierobstbäume in vereinfachter Form findet man in einigen Großobstwiesen, z.B. in Südtirol. Besonders sinnvoll ist diese Anbauart im Bio-Obstbau, der nun eine immer wichtigere Rolle spielt. In Spalierform gepflanzte Obstbäume sind auch in den bekanntesten und berühmtesten Gärten zu bewundern - in Versailles, in den Gärten von Claude Monet in Giverny in Frankreich und in Amerika in den Gärten von Mount Vernon - dem ehemaligen Anwesen von George Washington.


Spalierobstbäume im Garten:

originelle form - attraktiv zu jeder jahreszeit
platzsparend - eine tolle Idee für kleine Gärten
schön gefärbte und saftige Früchte - dank besserer Sonneneinstrahlung und optimaler Verteilung der Pflanzensäfte
einfache Baumpflege und Obsternte - alle Äste in Reichweite
einfache Schnittregeln im Vergleich zu Bäumen mit unregelmäßigen Kronen
gesunde Bäume - die flache Krone trocknet schnell nach Regen, was das Risiko verschiedener Infektionen verringert
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